Freitag, 31. August 2012
Gaborone
Gaborone ist die Hauptstadt und groesste Stadt Botswanas. Gaborone, oder Gabs wie es liebevoll genannt wird, wurde 1964 gegründet, als es klar wurde, dass Botswana bald unabhängig sein wird. Gaborone ist nach Kgosi Gaborone benannt, der am Gruendungsort seine Huette hatte.
Gaborone liegt 1000 Meter über Meer und nur 15 km von der Grenze mit Südafrika. Es leben ca. 230'000 Menschen hier, das entspricht ungefähr 10% der Bevölkerung. Heute ist es eine der am schnellsten wachsenden Staedte der Welt, unter anderem auch weil viele Immigranten aus Zimbabwe hier ihr Glück versuchen.
Meistens ist es sonnig und heiss hier, doch in der Nacht kuehlt es ein bisschen ab. Regen ist sporadisch. Deshalb kommt das Wasser aus einem grossem Stausee direkt neben der Stadt. Leider kann man dort aber nicht schwimmen wegen Krokodilen und Bilharziose.
Alles in allem ist Gaborone eine angenehme Stadt doch wirklich viel los ist hier nicht. Oft hat man das Gefuehl, das Gabs mehr ein grosses Dorf als eine wirkliche Stadt ist.
Montag, 13. August 2012
Donnerstag, 9. August 2012
Leopard Collaring
Leopard Ecology & Conservation arbeitet natuerlich auch mit Leoparden. Bei einem der Leoparden, die schon Senderhalsbaender haben, musste nun das Halsband ausgetauscht werden. Zuerst suchten und fanden wir den Leoparden mit Hilfe des Radiotelemetriesignals, dass das Halsband aussendet. Dann riefen wir den Tierarzt den Tierarzt mit dem Satellitentelefon zur Stelle. Die Idee war die gleiche wie damals bei den Loewen, doch leider rannte der Leopard immer davon und versteckte sich, und es war deshalb nicht moeglich ihn aus dem Auto mit dem Betaeubungsgewehr zu erwischen. Die Sonne ging bald schon unter und wir mussten die Aktion vertagen. Weil der Leopard in der Nacht weit weg haette rennen koennen, mussten wird die ganze Nacht bei ihm bleiben. Mit dem Telemetrieset kontrollierten wir in regelmaessigen Abstaenden, ob er noch da war. Falls er sich davonmachte folgten wir mit dem Auto. Zum Glueck bewegte er sich nicht viel die ganze Nacht durch, denn off-road zu fahren bei Dunkelheit ist nicht ganz ohne. Nach einer langen und sehr kalten Nacht kam dann am Morgen der Tierarzt wieder. Wir nahmen also die Verfolgung des Tieres wieder auf. Bald schon ging es in sehr dichtes Gestruepp. Wir mussten den Leoparden mit dem Telemetrieset waehrend Stunden im Gestruepp verfolgen. Das war sehr schwierig, den wenn der Leopard sich nicht bewegt hat man keine Chance ihn zu sehen. Endlich bewegt er sich dann in offeneres Gelaende. Dann konnten wir ihn mit dem Auto besser verfolgen. Oft verloren wir ihn trotzdem wieder und mussten ihn mit dem Telemetrieset wieder suchen. Teils war es aber eine offene Verfolgung; es ist ziemlich lustig mit 40 km/h off-road einer rennenden Grosskatze hinterher zu fahren. Die Idee war es, den Leoparden muede zu machen, damit der mit dem Betaeubungsgewehr geschossen werden konnte. Endlich klappte es dann, und der tierarzt schoss der rennenden Katze einen Pfeil in den Hintern. Nach 20 min fanden wir den Leoparden betaeubt unter einem Busch. Wir mussten sofort Wasser ueber das Tier legen und ihm eine Infusion geben, weil der ueberhitzt und erschoepft war. Dann konnten wir das Halsband wechseln und Blutproben und so weiter nehmen. Nachdem wir dem Leoparden das “Gegengift” gegeben hatten, war er nach 20 min dann wieder bei Sinnen und machte sich aus dem Staub.
Dienstag, 7. August 2012
Zelten
Nicht alle Loewen im Reservat haben ein Senderhalsband. Im Interesse der Forschung muessen deshalb weitere Loewen mit Halsbaendern versehen werden. Leider ist es sehr schwierig diese Loewen zu finden, da das Khutse Game Reserve gross und die Loewendichte nicht sehr hoch ist.
Da kommen die San-Buschmaenner ins Spiel. Sie sind die urspruenglich Bewohner der Kalahariwueste und sind
sehr gute Faehrtenleser.
Ich wurde deshalb mit drei San-Buschmaenner in den Busch geschickt um zwei Loewen zu finden, die noch kein Senderhalsband hatten. Bei der Aktion bestand meine Aufgabe darin, mit dem Gelaendewagen hinter den Faehrtenleser hinter herzufahren waehrend sie die Spur vefolgten. Die Buschmaenner sind unglaublich was Faehrtenlesen angeht. Sie gehen im rassigem Tempo, Blick fix auf dem Boden, und folgen einer Spur die ich nur sehe falls es mir jemand sagt, dass es da etwas hat.
Mit dem Auto hinterher zu fahren ist auch ganz lustig. Abseits der Strasse holpert es sehr fest und der Allradantrieb ist unabdinglich. Auch wenn man nicht drei gehende Buschmaenner verfolgen wuerde, koennte man nicht viel schneller als Schritttempo fahren.
Am ersten Tag fanden wir die Loewen nicht und mussten also campieren.
Mitten in der Kalahari zu campieren ist toll. Es ist absolut still (ausser den Schakalen) und wunderschoen. Leider sah man die Sterne nicht so gut, weil fast Vollmond war. Dank Wollsocken und Kappe im Schlafsack war es nicht einmal so kalt.
Am naechsten Tag ging es gleich weiter nach Sonnenaufgang. Nach sehr kurzer Zeit, kamen wir zu dem Ort, wo die Loewen die Nacht verbracht hatten. Wo wir gezeltet hatten war nur 200 m vom Rastplatz der Loewen entfernt, ohne dass wir es gemerkt hatten! Nach ein paar Stunden entdeckten wir die Loewen dann. Sie hatten kurz zuvor ein Oryx getoetet und waren gerade dabei sich den Bauch vollzuschlagen. Wir funkten deshalb sofort die Koordinaten ins Camp zurueck, damit der Tierarzt mit dem Betaeubungsgewehr und dem Senderhalsband kommen konnte. Nach circa zwei Stunden kam das Tierarztauto dann. Dann ging alles wie schon im vorherigen Eintrag beschrieben. Das Aufpassen vom Autodach aus war dieses Mal noch wichtiger, den der zweite Loewe war ja auch noch in der unmittelbaren Umgebung. Leoparden- und Loewenforschung in der Kalahariwueste ist sehr spannend!
Freitag, 3. August 2012
Kamerafallen
Die zweite Studie, die hier momentan durchgefuehrt wird, beschaeftigt sich mit Interaktionen zwischen herbivores und Raubtieren an Waterholes. Dazu wurden an verschiedenen Waterholes im Khutse Game Reserve Kamerafallen aufgestellt. Diese schiessen Fotos wennimmer ein Tier vorbei geht oder sich am Waterhole befindet. Eine meiner Aufgaben hier besteht darin, beim Auswerten all dieser Fotos zu helfen. Das eine etwas eintoenige Aufgabe, denn man klickt sich durch zehntausende von Fotos und muss in einer Exceltabelle immer eintragen wenn eine Tierart gekommen und gegangen ist, und was sie genau getan hat am Waterhole. Aber dafuer hat es immer wieder ein paar ganz lustige oder tolle Fotos:
Montag, 30. Juli 2012
Wasserlochbeobachtungen
Teil einer der Studien hier ist es, Beobachtungen an Wasserloechern zu machen. Das dient unter anderem dazu, die Verlaesslichtkeit der Kamerafallen zu ueberpruefen. Diese Beobachtungen sind aber leider nicht ganz so lustig wie sie toenen. Jedes Wasserloch muss waehrend 24h vom Auto aus konstant ueberwacht werden und jede Aktivitaet aufgeschrieben werden. Manchmal ist das ganz spannend, wenn zum Beispiel gerade verschiedene Tierarten am Wasserloch sind. Doch meistens passiert nicht viel und es kommt waehrend Stunden kein Tier ans Wasserloch. Vor allem nachts ist braucht es Durchhaltewillen, denn mittlerweile ist es hier nachtsueber unter Null. Die Lektion ist klar: als Biologe braucht man viel Geduld und eine warme Decke.
Samstag, 28. Juli 2012
Loewen Halsband verpassen
Die naechsten paar Eintraege auf dem Blog habe ich im Mai und Juni geschrieben. Weil ich in der Kalahari aber keinen regelmaessigen Zugang zum Internet habe, veroeffentliche ich sie erst jetzt.
Ich arbeite diesen Sommer (Winter hier) als Freiwilliger bei einem Projekt, dass am Verhalten von Loewen und Leoparden in der Kalahariwueste forscht, genannt Leopard Ecology & Conservation (LEC). Das LEC hat mehrere Loewen mit Senderhalsbaendern versetzt. Damit kann per Satellit die genaue Position der Tiere ermittelt werden. Diese Positionsdaten werden von mehreren Studien zum Jagd- und Sozialverhalten von Loewen verwendet. Die Batterien an diesen Senderhalsbaendern halten aber nicht ewig, sie muessen circa einmal im Jahr ersetzt werden.
Bei einer Loewin mit drei Jungen war genau das der Fall, und dass Ziel dieser Mission war deshalb, die Loewin zu finden, zu betaeuben, und dann die Batterie am Halsband zu ersetzen. Da das Tier ja schon ein Satellitenhalsband hatte, war seine Position bekannt und wir konnten es mit dem GPS anpeilen. Dazu ging es mit dem Gelaendewagen zuerst ungefaehr zwei Stunden auf Schotter- respektive Sandstrassen und dann noch eine Stunde offroad bis wir die Loewin endlich fanden. Vom Auto aus betaeubte einer der beiden Tieraerzte, die mitgekommen war, dann das Tier. Man kann mit dem Auto bis ca. 10 m an ein Loewe ranfahren, ohne dass es ihn gross stoert. Wegen den Touristen sind die Loewen an Fahrzeuge gewoehnt, ausserdem scheinen sie zu wissen, dass sie die Koenige auf der Savannah sind. Trotzdem ist es wichtig, dass alle Fenster des Autos raufgekurbelt sind, den eine wuetende 150 kg Katze ist nicht etwas, dass man im Auto haben will. Der erste Pfeil traf die Loewin zwar, doch weil die Jungtiere ihn sofort wieder entfernt, wurde die Loewin nicht betaeubt. Der zweite Pfeil zerbrach beim Aufprall und es funktionierte wieder nicht. Bei jedem Treffer fauchte die Loewin uebrigens wuetend und rannte ein paar Meter weg. Beim dritten Versuch klappte es dann endlich, und die Loewin lag nach ungefaehr 10 Minuten betaeubt auf dem Boden. Dann fuhren wir mit dem Auto ganz nah an das Tier und bewarfen es zuerst aus dem Auto mit Wasserflaschen, um sicher zu sein, dass es auch bewusstlos ist, bevor wir ausstiegen.
Waehrend die Tieraerzte dann Blut nahmen und das Tier vermessten und die anderen Leute die Batterie am Halsband wechselten, war es meine Aufgabe vom Dach des Gelaendewagens aus Ausschau nach anderen Loewen und sonstigen Gefahren zu halten. Falls andere Loewen angegriffen haetten, hatte jede der vier Personen eine Tuere des Autos zugewiesen, zu der er sich reingestuerzt haette. Fuer mich wurde extra an einer Tuere ein Fenster offen gelassen, durch das ich mich vom Dach hinunter ins Auto geschwungen haette. Die ganze Prozedur daurerte circ 30 Minuten, waehrenddessen blieben die drei Jungtiere auf Distanz und machten keine Probleme. Am Schluss durfte ich auch noch runter von Dach und die Loewin streicheln und bestaunen.
Dann verabreichte der Tierarzt das Gegenmittel zum Betaeubungsmittel. Nach weiteren zehn Minturen war die Loewin dann wieder wach und bald danach mit ihren Jungtieren wiedervereint. Nach einem anstrengendem aber tollem Tag ging es wieder auf den Rueckweg.
Wegen dem vielem hohen Gras abseits der Strasse mussten wir das Auto von Grassamen befreien, denn sonst verstopften die den Radiator und dass Auto kann ueberhitzen, oder sonst koennen Grasssamen Feuer fangen. Das Standardprozedur nach Offroad-fahren in der Savannah. Auf dem Rueckweg sahen wir dann noch drei Geparde auf einmal, eine seltene und tolle Begebenheit.
Ich habe Fotos von der ganzen Aktion, inklusive Fotos von mir dem Loewen, doch leider darf ich die nicht auf den Blog stelln, weil LEC da ganz strikte Richtlinien hat.
Abonnieren
Posts (Atom)