Dienstag, 7. August 2012

Zelten

Nicht alle Loewen im Reservat haben ein Senderhalsband. Im Interesse der Forschung muessen deshalb weitere Loewen mit Halsbaendern versehen werden. Leider ist es sehr schwierig diese Loewen zu finden, da das Khutse Game Reserve gross und die Loewendichte nicht sehr hoch ist. Da kommen die San-Buschmaenner ins Spiel. Sie sind die urspruenglich Bewohner der Kalahariwueste und sind sehr gute Faehrtenleser. Ich wurde deshalb mit drei San-Buschmaenner in den Busch geschickt um zwei Loewen zu finden, die noch kein Senderhalsband hatten. Bei der Aktion bestand meine Aufgabe darin, mit dem Gelaendewagen hinter den Faehrtenleser hinter herzufahren waehrend sie die Spur vefolgten. Die Buschmaenner sind unglaublich was Faehrtenlesen angeht. Sie gehen im rassigem Tempo, Blick fix auf dem Boden, und folgen einer Spur die ich nur sehe falls es mir jemand sagt, dass es da etwas hat. Mit dem Auto hinterher zu fahren ist auch ganz lustig. Abseits der Strasse holpert es sehr fest und der Allradantrieb ist unabdinglich. Auch wenn man nicht drei gehende Buschmaenner verfolgen wuerde, koennte man nicht viel schneller als Schritttempo fahren. Am ersten Tag fanden wir die Loewen nicht und mussten also campieren. Mitten in der Kalahari zu campieren ist toll. Es ist absolut still (ausser den Schakalen) und wunderschoen. Leider sah man die Sterne nicht so gut, weil fast Vollmond war. Dank Wollsocken und Kappe im Schlafsack war es nicht einmal so kalt. Am naechsten Tag ging es gleich weiter nach Sonnenaufgang. Nach sehr kurzer Zeit, kamen wir zu dem Ort, wo die Loewen die Nacht verbracht hatten. Wo wir gezeltet hatten war nur 200 m vom Rastplatz der Loewen entfernt, ohne dass wir es gemerkt hatten! Nach ein paar Stunden entdeckten wir die Loewen dann. Sie hatten kurz zuvor ein Oryx getoetet und waren gerade dabei sich den Bauch vollzuschlagen. Wir funkten deshalb sofort die Koordinaten ins Camp zurueck, damit der Tierarzt mit dem Betaeubungsgewehr und dem Senderhalsband kommen konnte. Nach circa zwei Stunden kam das Tierarztauto dann. Dann ging alles wie schon im vorherigen Eintrag beschrieben. Das Aufpassen vom Autodach aus war dieses Mal noch wichtiger, den der zweite Loewe war ja auch noch in der unmittelbaren Umgebung. Leoparden- und Loewenforschung in der Kalahariwueste ist sehr spannend!

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