In Puerto Rico wird Spanisch gesprochen. Offiziell gibt es zwei Landessprachen, Spanisch und Englisch, da Puerto Rico ja eine US-amerikanische Kolonie ist. Sehr viele Leute sprechen tatsächlich auch sehr gut Englisch. Es gibt manche, die so gut Englisch sprechen, dass sie sich nur noch auf Englisch unterhalten, obwohl ihre Muttersprache eigentlich Spanisch ist. Doch Spanisch ist ganz klar die dominante und meistgebrauchte Sprache für die Durchschnittsbevölkerung. Das Spanisch, das hier gesprochen wird es sehr anders als das spanische Spanisch und sogar unterschiedlich von vielen mittel- und südamerikanischen Dialekte. Es ist einer der karibischen Dialekte und somit eng verwandt mit dem kubanischen und dominikanischen Spanisch. Bei der Aussprache gibt es einige Besonderheiten. So wird zum Beispiel ein „s“, das am Ende einer Silbe ist, fast immer fallengelassen. Das gleiche passiert mit dem „d“, wenn es zwischen zwei Vokalen steht. Wenn ein „r“ am Ende einer Silbe steht, wird es oft als „l“ aus gesprochen. Eine der hässlicheren Ausspracheregeln ist, dass ein „rr“ nicht wie üblich als gerolltes „r“ ausgesprochen wird, sondern als gekratztes „ch“ wie aus dem Schweizerdeutschen. Wie in ganz Lateinamerika wird das „z“ und das „c“ vor „i“ und „e“ nicht als „th“ (wie im Englischen) sondern als „s“ ausgesprochen, und das „v“ als weiches „b“. Nun aber genug von der Theorie, hier ist ein Beispiel.
Voy a ir a Nueva York en el carro azul que he alquilado. (Ich werde nach New York gehen in dem blauen Auto, das ich gemietet habe.)
Dieser Satz würde in Spanien so ausgesprochen werden:
Boy a ir a Nueba Yorc en el carro athul [englisches th] ke e alkilado.
Hier hingegen würde der Satz so ausgesprochen werden:
Boa il a Nueba Yohl en el cacho [gekratzt] asul ke alkilau.
Fast nicht wiederzuerkennen, oder? Durch den großen US-amerikanischen Einfluss hier auf der Insel haben sich bedauernswerterweise sehr viele Anglizismen in die Umgangssprache eingeschlichen. Viele Puertoricaner wissen zum Beispiel nicht, dass Kirsche auf Spanisch „cereza“ heisst, sie sind sich so gewohnt „cherry“ zu sagen. Lustig sind die Anglizismen mit puertoricanischer Aussprache: Fast Food wird z.B. zu „fafú“. Leider ist der englische Einfluss so gross, das manchmal sogar die Sintaxis (oder wie auch immer das heisst) verändert wird. Für jeden normalen spanischsprechenden Menschen macht die Aussage „llamame p´atrás“ überhaupt keinen Sinn. Es heiss ungefähr soviel wie „Ruf mich rückwärts an“ Für die Puertoricaner hingegen bedeutet es „Ruf mich zurück“. Es ist eine (zu) wörtliche Übersetzung vom Englischen „call me back“.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Im August bekomme ich besuch von einem Puerto ricanischen Freund.Er meinte schon vorab dass er mir helfen wird mein Spanisch zu verbessern.Nachdem ich deinen Blog gelesen habe ,befürchte ich da einiges falsch zu lernen,daher werde ich höllisch aufpassen müssen *grins*
AntwortenLöschen