Mittwoch, 24. November 2010

Nationalpsyche

Die Puertoricaner sind ein sehr diverses Volk. Der Genepool der Bevölkerung ist ein Mix aus Taínos (die Ureinwohner), Spaniern (seit dem frühen 16. Jahrhundert), Afrikanern (die Sklaven der Spanier) und Amerikaner (seit 1898). In manchen Aspekten ist Puerto Rico sehr lateinamerikanisch: Die Leute gestikulieren viel beim reden und leiden unter chronischer Unpünktlichkeit. Das afrikanische Blut macht sich in der Musik und dem Tanz bemerkbar. In manchen Aspekten ist Puerto Rico hingegen sehr amerikanisiert: Die Leute hier lieben Fast Food und grosse Autos.
Seit Mitte 20. Jahrhundert bis heute gab es sehr viel Migration zwischen den USA und Puerto Rico (Puertoricaner sind amerikanische Staatsbürger). Daher ist der US-Einfluss ziemlich gross. Puertoricaner ist genauso komfortabel beim shoppen in der 5th Avenue wie beim feilschen mit dem Strassenhändler hier am Strand.
Die Leute hier sind sehr stolz auf ihre Insel. Puerto Rico hat eine ausgeprägte nationale Identität, und für viele Puertoricaner ist Puerto Rico sogar ein eigenes Land. Interessanterweise haben die Puertoricaner aber gleichzeitig auch einen riesigen Minderwertigkeitskomplex:

According to educational scientists Francesco Cordasco and Eugene Bucchioni, in their work The Puerto Rican Experience: a Sociological Sourcebook, the belief that Puerto Rico cannot survive on its own results from teachings since grade school. "Puerto Ricans here and in Puerto Rico are taught three things: Puerto Rico is small and the US is big, Puerto Rico is poor and the US is rich, Puerto Rico is weak and the US is strong." [114]
"In Puerto Rico, ever since you are a child, you are told that you live on a tiny island that has no natural resources, nothing. This is what they teach you in school, on TV, the media, and it's always negative. This perception is a byproduct of the island's political dependence on the U.S. Politicians here will name it 20,000 different ways, but in any dictionary Puerto Rico is a colony. And there is this colonized mentality that everything from abroad is better." [117]

Dieser Widerspruch ist fuer mich nur sehr schwer zu verstehen, und ist auch was mir am wenigsten gefällt hier.

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